Sommerfest 2024

11.08.2024

Ausflug nach Drewen und Demerthin

 

Vortrag und Ausstellung zum 200. Geburtstag von Martin Gropius

 

organisiert von Dr. Irina Rockel und Carsten Bölter

 

 

„Fern jeder engherzigen Einseitigkeit schritt Gropius immer weiter vor im Bereich der Technik und
Verwendung echten Materials.“

(P. Wallé. Martin Gropius. In: Der Baumeister. Monatsschrift für Architektur und Baupraxis. Berlin
((H. 5) Febr. 1904, S. 51)
 

Am 11. August 2024 würde der Architekt Martin Carl Philipp Gropius seinen 200. Geburtstag begehen. Den bedeutenden Berliner Architekten, nach dem in seiner Heimatstadt ein ganzes Stadtviertel und eine große Einkaufspassage benannt sind, kann man heute aber auch in seinem wohl bedeutendsten Bauwerk nachfühlen: das (Königliche) Kunstgewerbe-Museum, heute Gropius-Bau, nahe des Potsdamer Platzes. Ein Jahr nach seinem Tod 1880 eröffnet, stellt es ein herausragendes Zeugnis der engsten Zusammenarbeit mit seinem im Geist und Kunstauffassung auf Augenhöhe agierenden Kollegen und Freund Heino Schmieden dar. 

  Martin Gropius war ein schlechter Schüler, weshalb er zur Großtante v. Klitzing auf deren Schloss Demerthin (bei Kyritz) zum Lernen geschickt wurde. 2018 entdeckte die Urenkelin des letzten Besitzers, Franziska Franken, Architekturzeichnungen des ebenfalls den v. Klitzings gehörenden Gutshaus im benachbarten Drewen. Beide Häuser sind heute Denkmale in Not, obwohl es an engagierten Privatpersonen zur Rettung der Häuser nicht fehlt. 

So gründete sich 2022 ein Verein „Drewener Werkstätten zur Förderung der Jugend im Handwerk ‚Martin Gropius‘. Dessen Ziel ist es, das „ländliche kulturhistorische Erbe der Region zu bewahren.“ Ein Jahr lang versammelt der Verein deshalb junge Freiwillige im Alter von 16 bis 26 Jahren, die in der „Jugendbauhütte“ alte Techniken von der Pike auf lernen - in Theorie und Praxis.

  Damit für die beiden Gropius-Orte bei Kyritz das Schicksal sich wendet, wird der 200. Geburtstag von Martin Gropius genutzt, diesen der Öffentlichkeit allumfassend vorzustellen. Martin Gropius entstammte einer angesehenen Familie. Sein Vater Carl war Seidenfabrikant und stellte Panoramen
und großflächige Dioramen her, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Karl Friedrich Schinkel wohnte als junger Mann in seinem Hause und war bis 1809 an der Herstellung dieser Dioramen maßgeblich beteiligt. Schinkel wurde zum großen Vorbild von Martin und er wollte unbedingt ebenfalls Architekt werden. Als dieser gehört er heute zu den Architekten der „Schinkel-Schule“. So wie das Neuruppiner Predigerwitwenhaus als Wohnort Karl Friedrich Schinkels heute noch als einziger Ort der Lebendigkeit des preußischen Baumeisters nachvollziehbar ist, so sollte das Drewener Gutshaus und das Schloss Demerthin als Lebensorte von Martin Gropius in Zukunft nachvollziehbar werden. (IR)

 

Veranstaltungsort

Demerthin

 

Veranstalter

Karl-Friedrich-Schinkel-Gesellschaft e. V.

Fischbänkenstraße 8
16816 Neuruppin

(03391) 65 00 62

E-Mail:
www.schinkelgesellschaft.de Homepage